Kennen Sie Spaactor schon?
Google kennt heute jedes Kind. Aber wer hat jemals von Spaactor gehört? Ich muss gestehen, mir sagte es auch nichts, bis ich Spaactor vor einigen Tagen auf der Veranstaltung „Das digitale Gedächtnis“ der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) in München kennengelernt habe. Nebenbei gesagt: Hier findet manch spannende und kostenfreie Veranstaltung zu innovativen Medienthemen statt. Da ich die Suchmaschine Spaactor sehr zeitgemäß finde, möchte ich sie Ihnen nicht vorenthalten.
Was verbirgt sich hinter Spaactor – What‘s spoken?
„Spaactor findet für dich nahezu jedes gesprochene Wort in Videos und Podcasts. Dazu liefert es dir die sekundengenaue Position der Fundstelle“, so beschreibt Spaactor sich selbst auf seiner Startseite. Mit anderen Worten: Während Google nach geschriebenen Texten sucht, sucht Spaactor nach dem gesprochenen Wort im Video oder Podcast. Spaactor findet alles, was im Internet in Film und Audio veröffentlicht ist. Darüber hinaus haben auch über 300 Sender in Deutschland ihr Filmmaterial fürs Spaactor zur Verfügung gestellt.
Punktlandung im Dokument
Ein weiterer Unterschied zwischen Google und Spaactor ist, dass Google nach den sogenannten Metadaten sucht, also nach dem beschreibenden Text für einen Film oder eine Audiodatei. Spaactor hingegen durchsucht die Datei selber. Das Beste daran: In der gefundenen Datei springt Spaactor zwei Sekunden vor die Fundstelle, an der das Suchwort genannt wird. So kann man sich noch ein wenig einhören, bevor der entscheidende Satz kommt. Das spart Zeit, denn Sie können zielgenau suchen und müssen sich nicht stundenlang uninteressantes Gerede anhören.
Öffentliche Diskussionen zu einem Thema verfolgen
Mit Spaactor können Sie öffentliche Diskussionen zu einen bestimmten Thema verfolgen. Wenn Sie wissen möchten, wie die augenblickliche Diskussion um den Heilpraktikerberuf verläuft, dann können Sie immer wieder aufs Spaactor das entsprechende Stichwort, wie zum Beispiel „Heilpraktikerberuf“ eingeben und genau sehen, ob und was im Moment in den Medien dazu gesagt wird. Man kann gegen eine Beitragsgebühr auch Themen abonnieren. Das macht sicherlich für große Konzerne Sinn, die insbesondere verfolgen wollen, was über sie gesagt wird. Aber für Otto-Normalverbraucher reichen die kostenfreien Möglichkeiten.
Nocht nicht perfekt aber trotzdem nutzenswert
Interessant zu sehen: Spaactor zeigt immer eine Liste von den zehn meist genannten Personen und Firmen der Woche.
Spaactor ist seit zwei Jahren online. Auch wenn es aktuell über eine Cloud von Microsoft läuft, ist es ein deutsches Unternehmen aus der Hansestadt Bremen. Perfekt funktioniert Spaactor noch nicht. Es besteht noch Verbesserungspotenzial.
Übrigens: Bayerisch versteht Spaactor auch noch nicht.